VEB Lederwerke "Einheit"
Objekt 119
Der 1831 geborene und gelernte Gerber Emil Brüderlein gründete 1864 die Lacklederfabrik E. Brüderlein als einer der ersten Handwerksmeister nachdem 1862 das Gesetz über die Gewerbefreiheit erlassen wurde. Zu diesem Zweck erwarb er mehrere Grundstücke und errichtete mehrere kleinere Produktionsgebäude. Hier begann die Pruduktion von Lackleder aus Schafshäuten.
Um das Jahr 1880 erwarb Brüderlein ein weiteres Grundstück um darauf 1898 einige große Fabrikgebäude zu errichten in denen dann die Gerberei einzog.
Die Lederfabrik entwickelte sich zur größten Fabrik in der Region und Brüderlein bekam den Beinahmen "Lederkönig".
Um das Jahr 1900 führte Brüderlein en Verfahren ein, mit dem das Leder innerhalb weniger Tage gegerbt werden konnte. Zur gleichen Zeit führte er auch ein Verfahren ein, um das Leder in 2 oder 3 Lagen spalten zu können.
Emil Brüderlein verstarb im Jahre 1901 und seine Söhne Emil und Arno erbten die Firma. E. Brüderlein jun. erbaute 1907 ein Comtorgebäude mit Wohnung. Er starb 1913 und wurde in einem Teehaus aufgebahrt, das er neben einer weiteren von ihm erbauten Villa im Jahr seines Todes errichten ließ.
Das Comtorgebäude wurde nun von Arno Brüderlein bezogen. Die Enkelin von E. Brüderlein senj., Jenny B. heiratete und deren Sohn wurde neuer Fabrikbesitzer.
Mangels Rohstoffen musste die Produktion während des 2. Weltkrieges nahezu eingestellt werden.
1954 wurde die Fabrik, wie so viele, enteignet und erhielt den Namen "VEB Lederwerke Einheit" und die Produktion wurde auf Schweinsleder umgestellt.
Als das Leder nach der Wende kaum noch Absatz fand, wurde die Produktion eingestellt und im Jahr 2000 einige Gebäude abgerissen. Andere Gebäude stehen leer oder werden von kleineren Gewerbebetrieben nachgenutzt.
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