Geisterkirche
Objekt 1115
Urbex Report: 38 Ghosts
(Text und Video: Flickr Batram)
Es war schlag 12 Uhr als wir in diesem gottverlassenem Nest ankamen. Ich kann nicht mal die Richtung erahnen, in der dieser Ort liegt, da man uns mit verbundenen Augen dorthin brachte. Ich hörte nur, dass die wenigen Menschen die uns auf dieser langen Reise begegneten in einer sehr seltsamenSprache sprachen.
Als wir endlich aus der nachtschwarzen Limousine aussteigen konnten, nach endloser Fahrt durch ein sehr kurvenreiches Gebiet über holpernde Stassen , reckten wir uns erst mal die Glieder. Oben auf dem steilen Berg sah man schon unheilvoll den mächtigen Turm der Kapelle thronen. Unter uns im Tal lag einsam und verlassen wie es schien ein kleines Dorf. Die kleine Bushaltestelle hatte sicher schon bessere Zeiten erlebt und schon seit vielen Jahren keinen Bus mehr gesehen. In der Ferne bellte ein Hund.
Wir machten uns nach einer kleinen Stärkung (Knackwurst) sogleich auf den Weg und erklommen den steilen Berg. Die Hitze und das viele Gepäck (Rucksäcke, Stative, Kameras, Beleuchtungsmittel, Rosenkranz, Revolver, Gesangsbuch und Knoblauch) machten uns zu schaffen. Grillen zirpten.
Die Tür des Kirchhofes liess sich knarrend öffnen. Überall waren vernachlässigte Gräber mit zum Teil umgestürzten Grabsteinen zu sehen. Selbst alte Kunstblumen die dort lagen waren verdorrt. Das Gestrüpp fast undurchdringlich. Vor uns die Kapelle.
Nach kurzer Beratung (es gab unvorhergesehene Umstände) betraten wir die Kapelle auf Knien. Was wir da vorfanden verschlug uns fast dem Atem! Gestalten, Geister, Geschöpfe! Sie schienen uns überhaupt nicht zu bemerken, geschweige denn zu beachten!!! Atemlose Stille!
Nachdem wir merkten dass uns scheinbar keine Gefahr droht gingen wir schweigend an unser Werk. Klick, klick, klick, klick, klick hallte es durch das ehrwürdige Gemäuer. Nochmals und abermals immer wieder klick, klick, klick! Alles wurde erforscht und dokumentiert! Frau KvSL erklomm sogar den mächtigen Glockenturm (wie gerne hätte sie die Glocken geläutet) aber verkniff sich diesen Spass Gott sei Dank..
Als wir schon fast am gehen waren geschah es dann. Merkwürdige Dinge geschahen.
Ich wusste nicht mehr wo mein Objektivdeckel ist. Meine Handschuhe waren plötzlich verschwunden (fanden sich später im Rucksack) Stativ schief!!!
Plötzlich alles totenstill. Ein hauch von Nebel zog aus allen Ritzen!
Ein ehrfürchtiges Raunen auf den Bänken. Die Kirchenmaus flitzte in das Loch unter dem Altar.
Die Weiße Frau!
Mitten auf dem Gang schwebte sie heran! Nicht irgendeine, sondern DIE Weiße Frau!
Ehrfurchtsvoll versteckten wir uns hinter unseren Stativen. Keiner traute sich mehr klick, klick, klick zu machen. So blieb es bei einzelnen leisen Klicks!
Als der Spuk dann vorbei war, nichts wie raus! Wer weiss was da noch alles spukt! Schnell wieder den Berg hinunter, rein in die nachtschwarze Limousine und an den Rest kann ich mich kaum noch erinnern.
Es war ein wundervoller Tag!
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