Urban Exploring - Lost Places - Urbex
Dieses Interesse stößt leider nicht immer auf Verständnis und steht rechtlich auf wackeligem Boden. Auch ist es manchmal nicht ganz ungefährlich, sich in zum Teil einsturzgefährdeten Gebäuden aufzuhalten. Mit etwas Vernunft und Umsicht ist es aber möglich, diese Gefahr in vertretbaren Grenzen zu halten.
Es geht um die reine Dokumentation oder künstlerische Darstellung, in Form von Fotografien oder Videos. Es wird nichts zerstört, mitgenommen oder dort gelassen. Dies ist ein wesentlicher Grundsatz beim Besuch solcher Gebäude.
Vandalismus und Grafiti lehne ich strikt ab und distanziere mich ausdrücklich von derartigem Treiben. Um dieses nicht auch noch zu unterstützen, sind Anfragen bezüglich der Lage der Objekte zwecklos.
Industriearchäologie ist im engeren Sinne die Erforschung der materiellen Hinterlassenschaft früherer technischer Produktion. Sie steht jedoch in engem Kontext mit Begriffen wie „Industriekultur“, „Industrielle Denkmäler“, „Kulturlandschaftsforschung“ und „Wüstungsforschung“ und kann daher auch umfassender als Methode zur Erforschung und Katalogisierung der Kulturlandschaft verstanden werden. Es handelt sich hierbei um eine ganzheitliche Auseinandersetzung mit der Kulturgeschichte des industriellen Zeitalters, im Speziellen mit der Entwicklung des geografischen Raumes in der industriellen Kulturlandschaft. In Deutschland hat sich dieser, in England erstmals verwendete, Begriff der Industriearchäologie nie so richtig durchsetzen können. In Deutschland wird häufig der Begriff „Industriekultur“ verwendet.
Wie viele der geographischen Themen stellt sich die Industriearchäologie ebenso interdisziplinär dar. In den 1950er Jahren wurde begonnen, die Strukturen ehemaliger Industrieanlagen zu dokumentieren. Die typisch archäologische Arbeitsweise der Ausgrabung kommt dabei nur begrenzt zum Einsatz, da viele der Denkmäler noch über dem Boden erhalten sind. Im Vordergrund steht eine Dokumentation, die der Bauaufnahme entspricht, wie sie in der Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit praktiziert wird. Aus Sicht der Archäologie ist die Industriearchäologie nur ein Teilgebiet der "Archäologie der Neuzeit", die auch Themen des nicht-technischen Bereiches abdeckt (Kulturlandschaft, Mentalitätsgeschichte, Monumente der jüngeren Geschichte [z.B. Kriegsgefangenenlager, KZ, innerdeutsche Grenze]). Auswertungen zu Grundproduktion und Handwerk prähistorischer Zeit wurden forschungsgeschichtlich jedoch ebenfalls als Teil der Industriearchäologie verstanden und spielten bei ihrer Entwicklung eine wesentliche Rolle (Richard Pittioni / Wikipedia).
"Take nothing but pictures, leave nothing but footprints."
(Nimm nichts mit außer Bildern, lasse nichts dort, außer Fußabdrücken)
Im Laufe der Zeit haben sich Prinzipien entwickelt an die sich jeder hält, der diese Tätigkeit ernsthaft betreibt:
- Benutze keine Gewalt, sondern deinen Verstand um in Gebäude zu gelangen.
- Gehe sorgsam mit der Einrichtung um, damit auch andere Personen ihre Freude daran haben können.
- Nimm keine Souvenirs oder gar Wertsachen mit, sondern betrachte dich als Gast in dem Bauwerk.
- Kleine Schätze wie Schriftdokumente oder Einrichtungsgegenstände geben einem Gebäude erst seinen Charakter - sie zu entfernen, bedeutet dem Gebäude ein Stück seiner Seele zu nehmen.
- Genauso verhält es sich mit eigenen Abfällen - ein zugemüllter Ort ist selbst für Explorer nur von zweifelhafter Romantik.
Ergänzend möchte ich anregen, ein Gebäude vor oder beim Betreten zu "fragen" ob es den Besuch erlaubt und am Ende des Besuches sich bei dem Gebäude für die gewährte Gastfreundschaft zu bedanken. Das klingt vielleicht komisch, macht einem aber immer wieder bewusst, das man in dem Gebäude nur zu Besuch ist und man es mit Respekt zu behandeln hat.